Antrag der SPD Fraktion: Jung kauft alt

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Rüdiger,

namens der SPD-Fraktion stelle ich hiermit folgenden Antrag mit der Bitte um Behandlung in den zuständigen Gremien.
Die SPD-Fraktion beantragt, folgenden Beschluss zu fassen:
Die Verwaltung wird beauftragt, ein Förderprogramm zum Erwerb von Altbauten durch junge Familien (Jung kauft Alt) zu entwickeln und die entsprechenden Haushaltsmittel einzustellen. Als Grundlage dient das Modell (einschließlich der aktualisierten Richtlinien) in Hiddenhausen.
Begründung:
Bereits im Mai 2009 hat die SPD-Fraktion beantragt, ein Förderprogramm aufzulegen, dass den Erwerb von Altbauten durch junge Familie unterstützt.
Die demographische Entwicklung in der Gemeinde Kirchlengern hat massiven Einfluss auf den Wohnungsbestand. 2009 standen 130 Häuser leer und auch der Anteil der Häuser in denen Menschen, die das 70. oder 80. Lebensjahr überschritten haben, war mit 490 sehr hoch. An dieser Situation hat sich auch heute nichts geändert. Im Gegenteil, die neusten Zahlen zeigen, dass sich die Altersstruktur innerhalb der nächsten Jahre erheblich nach oben verschieben wird. Basierend auf einer Prognose der Bertelsmann-Stiftung steigt die Zahl der 65-79-jährigen von 15,6% im Jahre 2012 auf 21,8% im Jahre 2030. Der Gesamtanteil der ab 65-jährigen sogar von 21,8% auf 29,6%. Gewachsene Siedlungen, welche in den 50er, 60er und 70er Jahren entstanden sind, drohen auszubluten. Die Zahl leerstehender Häuser und Wohnungen steigt und das soziale Gefüge bricht auseinander.
Mehr denn je muss es das Ziel sein, den Altbaubestand und somit auch die gewachsenen Siedlungsstrukturen zu bewahren und gleichzeitig den weiteren Flächenverbrauch durch Ausweisung von Neubaugebieten zu verhindern.
Der Rat der Gemeinde Hiddenhausen hat 2007 ein Förderprogramm beschlossen, nach dessen Richtlinien junge Familien beim Erwerb einer mindestens 25 Jahre alten Immobilie unterstützt werden.
Dieses Modell ist sehr erfolgreich, findet bundesweit Beachtung und wurde mehrfach ausgezeichnet. Eine Erfolgsstory, der sich auch die Gemeinde Kirchlengern anschließen sollte.