NRW braucht Pflege – Heilerziehungspfleger Jörg Große Onnebrink über die Anforderungen in unseren Pflegeberufen

Lange Arbeitszeiten, Nachtschichten und Fachkräftemangel – diesen Problemen muss sich Jörg Große Onnebrink jeden Tag stellen. Denn er ist gelernter Altenpfleger und arbeitet seit über 20 Jahren in einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung. Im Gespräch erklärt er, was sich für Pflegekräfte in Nordrhein-Westfalen ändern muss und warum er seinen Job trotz allen Widrigkeiten liebt.  

Die einundzwanzig Bewohnerinnen und Bewohner in der Pflegeeinrichtung kennt Jörg Große Onnebrink seit vielen Jahren. Sie sind mit ihm älter geworden. Er kennt ihre Geschichten, ihre Vorlieben und Sorgen. Er begleitet sie im Alltag und versorgt sie tags- und nachtsüber – aktuell vor allem in Nachtschichten. Sein Job erfüllt ihn, bereitet ihm Freude. 

Was den Berufsalltag erschwert, sind die schlechten Arbeitsbedingungen, denen sich seiner Einschätzung nach Pflegekräfte verschiedenster Einrichtungen – vom Krankenhaus bis zum Seniorenheim – ausgesetzt sehen. „Ich weiß von vielen Pflegekräften, dass sie sich darum sorgen, ob sie diesen Job körperlich noch bis zum Rentenalter durchziehen können. Und wenn das nicht klappt, fürchten sie sich vor den finanziellen Konsequenzen.“, erklärt er. Ein weiteres Problem für den Heilerziehungspfleger und seine Kolleg*innen sind die Arbeitszeiten: „Wenn man Nachtschichten schieben muss, dann brauche man Freunde gar nicht mehr nach Treffen zu fragen. Das passt einfach nicht zusammen.“ Er plädiert deshalb für eine Verkürzung der Arbeitszeiten. Diese ist seiner Meinung nach wichtiger und effektiver als die Verbesserung der Löhne. Bezüglich der Entlohnung hat er trotzdem eine Idee: „Ich habe Freunde, die in der Industrie arbeiten. Da gibt es Systeme, mit denen man zusätzlich für die Rente ansparen kann. Mit dem Geld kann man aber auch mal für bestimmte Zeit aus dem Job raus für ein Sabbatjahr oder so. Das fände ich für die Pflege auch gut.“ 

In der Arbeit vor Ort ergibt sich tagtäglich vor allem ein Problem: der geringe Personalschlüssel. Aufgrund des Fachkräftemangels sei oft bloß eine einzige ausgebildete Fachkraft in der Schicht. Die Aushilfen, die unterstützten, dürften zum Beispiel keine Medikamente verabreichen oder könnten bei Entscheidungen aufgrund des fehlenden Wissens nicht weiterhelfen. Das belastet nicht nur die Fachkräfte, die sich in schwierigen Fällen gerne mit fachkundigen Mitarbeitenden absprechen würden, sondern falle auch auf die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtungen zurück, wie Jörg Große Onnebrink weiß: „Wenn jemand ein Anliegen hat, aber schon der nächste klingelt, kann man sich um das Anliegen gar nicht richtig kümmern. Da geht ganz viel für die Menschen verloren.“  

Sein Anliegen ist es deshalb nicht nur die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte von heute zu verbessern, sondern auch junge Menschen für seinen und ähnliche Berufe zu begeistern. Nur so könne man dem Fachkräftemangel langfristig entgegenwirken. Entschlossen erklärt Jörg Große Onnebrink: „Wenn ich es jemandem zutraue, die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte wirklich zu ändern, dann Thomas Kutschaty und der SPD.“ 

Denn Jörg Große Onnebrink weiß, die NRWSPD hat einen Plan für die Pflege und die Gesundheitspolitik von Morgen, denn im Regierungsprogramm ist festgehalten: Wir wollen die Arbeitsbelastungen in den pflegenden Berufen reduzieren, um mehr Menschen für diese wichtige Arbeit zu gewinnen. Dazu gehören kürzere, verlässliche und damit familienfreundlichere Arbeitszeiten und eine angemessene Entlohnung, bessere Aufstiegschancen und Möglichkeiten zur Weiterbildung. Wir sorgen für eine flächendeckende und wohnortnahe medizinische Versorgung, indem wir keine Krankenhäuser mehr schließen und die medizinischen und pflegerischen Einrichtungen vor Ort stärken. Pflegende und Angehörige müssen wir von der Bürokratie entlasten und die Eigenanteile für Pflegeheimbewohner*innen deckeln. Ergänzt wird unser Gesundheitssystem in Zukunft auch von mobilen „Gemeindeschwestern“ und „Gesundheits­Kiosken“ zur wohnortnahen Beratung im eigenen Quartier. 

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